Montag, 5. Juli 2021

Wir sind alle Opfer

Ist das nicht tragisch? Da ist die ganze Welt das Ziel von Angreifern, mal in technischer, mal in körperlicher Hinsicht. Und selbst wenn wir nicht persönlich betroffen sind, richten wir uns doch darauf ein.

Bräuchte ich Dutzende von Passwörtern für alle möglichen Computerprogramme und –zugänge, wenn es keine Verbrecher gäbe, die mit meinem Account Schindluder treiben könnten?

Müsste ich auf meinen PC Antiviren-Programme installieren, wenn es keine Nerds gäbe, die sich einen Sport aus Datenangriffen machten?

Wäre ein Spamfilter vonnöten, wenn keiner auf die Idee käme, mir unspezifisch eine Brustvergrößerung anzubieten?

Und so weiter.

Die Folge dieser potentiellen Angriffe: Wir bauen Abwehrmechanismen, die unseren Alltag erschweren. Selbst wenn wir nie im Leben tatsächlich ausgeraubt, angegriffen oder unerwünscht belagert worden sind, geht diese potentielle Gefahr nicht einfach an uns vorbei.

Es ist im Grunde wie der Terrorismus, eine verschwindend kleine Gruppe sorgt durch die Verbreitung von Angst und Schrecken für eine sehr deutlich empfundene Bedrohungslage.

Oft zeigen wir auf Menschen unseres Umfelds oder vielleicht auf Politiker, wenn es darum geht, mehr Leichtigkeit in unseren Alltag zu bekommen. Aber fast meine ich, dass wir – in Summe – von diesen unfreiwillig mitzumachenden Sicherheitsmechanismen weit mehr drangsaliert werden als irgendein Politiker es sich ausdenken könnte.

1 Kommentar: