Bei meiner Mutter habe ich als Kind immer gestaunt, wie sich ihre Garderobe ausgelöst durch einen harmlosen kleinen Kauf vollständig verändern konnte. Das fing zum Beispiel mit Handschuhen an. Diese wundervollen, weichen und glänzenden Lederhandschuhe waren einfach ein Muss. Bedauerlicherweise passte allerdings der Mantel nicht dazu. Und nach Zukauf eines ansprechenden Überziehers stellte sich heraus, dass auch die Schuhe, die Strümpfe und das Kleid nicht ins Gesamtbild passten. Was im Endeffekt zu einer bekleidungstechnischen Kernsanierung führte.
Nun ist es mir tatsächlich ähnlich ergangen. Die Initialzündung war eine neue Haustür. Sie gefiel mir gut, der Preis war ansprechend und unter modischen Gesichtspunkten bestand ein gewisser Austauschbedarf. Und dann nahm der Prozess seinen Lauf, denn die neue Haustür war zu breit für die vorhandene Türleibung. Einleuchtend, dass man nicht einfach nur die Mauer wegstemmen konnte, nein, die Umgestaltung des Eingangsbereiches war erforderlich. Wozu die Küchenwand versetzt, das Haus ein wenig verbreitert und die Toilette an anderer Stelle platziert werden musste. Von Bodenfliesen und Beleuchtungskörpern ganz zu schweigen, denn mehr Aufwand war der Austausch der alten Küchenzeile durch eine L-förmige Anordnung. Also am Ende eine bautechnische Kernsanierung.
Aber nun ist es geschafft, die neue Haustür ist drin, ich dahinter und auch wenn noch ein paar Kleinigkeiten improvisiert werden müssen, ist das Ergebnis doch sehr schön geworden. Wer also noch zögert, ob er eine Veränderung einleiten will, dem kann ich nur raten, sich neue Handschuhe oder eine neue Haustür zu kaufen.
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