Mal so ein Beispiel aus dem Alltag: (a) Konzentriere Dich
auf das Heute, verzettele Dich nicht bei Gedanken an Gestern oder Morgen. (b)
Schaue nicht nur auf den heutigen Tag. Berücksichtige auch die Vorgeschichte (gestern)
und die zukünftigen Auswirkungen (morgen).
Wonach soll ich mich denn nun richten?
Das eine ist richtig, das andere auch. Ich plädiere für ein
grundsätzliches und in allen Lebenslagen berücksichtigtes Austarieren. In
meinem Leben ist mir keine erfolgreiche Aktion bekannt, die in der einen oder
der anderen Richtung am Anschlag war. Vielmehr sind alle Lösungen der Situation
angemessen zu betrachten, zu bewerten und das Verhältnis einzustellen. Um im
Beispiel zu bleiben: Als Tischler habe ich noch alle zehn Finger, weil ich bei
der (Maschinen-)Arbeit immer konzentriert arbeite, schaue, wo ich gerade säge
oder fräse und mich dabei auch nicht ablenken lasse. In diesem Modus bin ich
ganz im Jetzt.
Sind die Holzstücke bearbeitet und die Maschine steht wieder
still, kann ich in die weitere Planung gehen, nicht nur den nächsten Schritt,
nein, hier darf es auch ein Gedanke an das fertige Werkstück einschließlich
Montage sein. Der Modus: Vorausschau und Planung.
Was man hieraus lernt, ist das Erkennen und Ausleben der
unterschiedlichen Modi. Zwischen diesen zu wechseln ist schon deshalb
notwendig, weil man sich sonst nicht auf den jeweiligen Zustand konzentriert
(im Wortsinne!). Dieser Wechsel ist also nicht nur gut, sondern schlichtweg der
richtige Ansatz.
Andererseits ist es falsch, nur einen Modus als den (einzig)
erfolgversprechenden Weg darzustellen. In diesem Fall reißt man die Aussage aus
dem Zusammenhang und sorgt damit für (innere) Fehlentscheidungen.
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