Samstag, 21. März 2020

Ja, was denn jetzt


Mal so ein Beispiel aus dem Alltag: (a) Konzentriere Dich auf das Heute, verzettele Dich nicht bei Gedanken an Gestern oder Morgen. (b) Schaue nicht nur auf den heutigen Tag. Berücksichtige auch die Vorgeschichte (gestern) und die zukünftigen Auswirkungen (morgen).

Wonach soll ich mich denn nun richten?
Das eine ist richtig, das andere auch. Ich plädiere für ein grundsätzliches und in allen Lebenslagen berücksichtigtes Austarieren. In meinem Leben ist mir keine erfolgreiche Aktion bekannt, die in der einen oder der anderen Richtung am Anschlag war. Vielmehr sind alle Lösungen der Situation angemessen zu betrachten, zu bewerten und das Verhältnis einzustellen. Um im Beispiel zu bleiben: Als Tischler habe ich noch alle zehn Finger, weil ich bei der (Maschinen-)Arbeit immer konzentriert arbeite, schaue, wo ich gerade säge oder fräse und mich dabei auch nicht ablenken lasse. In diesem Modus bin ich ganz im Jetzt.
Sind die Holzstücke bearbeitet und die Maschine steht wieder still, kann ich in die weitere Planung gehen, nicht nur den nächsten Schritt, nein, hier darf es auch ein Gedanke an das fertige Werkstück einschließlich Montage sein. Der Modus: Vorausschau und Planung.

Was man hieraus lernt, ist das Erkennen und Ausleben der unterschiedlichen Modi. Zwischen diesen zu wechseln ist schon deshalb notwendig, weil man sich sonst nicht auf den jeweiligen Zustand konzentriert (im Wortsinne!). Dieser Wechsel ist also nicht nur gut, sondern schlichtweg der richtige Ansatz.
Andererseits ist es falsch, nur einen Modus als den (einzig) erfolgversprechenden Weg darzustellen. In diesem Fall reißt man die Aussage aus dem Zusammenhang und sorgt damit für (innere) Fehlentscheidungen.

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