Da denken Sie an Malerei? Schon mal nicht schlecht. Aber
aktuell lauschen Sie einem Vortrag über den Umgang mit Anforderungen. Da kann
man etwas „nicht darstellen“, zu dem man keine Lust hat. Oder es nicht machen
will oder kann. Jedenfalls: Nein.
Mal ganz abgesehen davon, dass das sprachliche Bild nicht
stimmt:
Nannte man das nicht früher eine Schönfärberei? Das kommt
der Sache schon recht nahe. Wir sind Teil des Versuchs, den Mittelpunkt einer
Aussage nur zu umkreisen und stattdessen den Zuhörer selbst übersetzen zu
lassen.
Ist das wirklich nur die Schonung des Empfängers? Nicht
wirklich. Vielmehr lässt sich damit auch für die eigene Aussage noch ein wenig
Spielraum schaffen. Von Ausflüchten über das vorgeschobene Missverständnis bis
zum Verschieben von Verantwortung ist alles mit drin.
Sollte man nicht lieber klare Worte finden? Wünschenswert
ist das zwar, aber in der Praxis nicht immer realistisch. Dennoch:
Gelegentlicher Einsatz des rhetorischen Stilmittels Euphemismus ist zulässig,
aber es muss bewusst und dosiert erfolgen. Wenn es überstrapaziert wird,
verkommt die Kommunikation zu einer Sammlung schwammiger Aussagen.
Also, liebe Darsteller: Wenn ihr das nächste Mal die
Anforderungen nicht erfüllen könnt, dann sagt es doch einfach. Die Zuhörer
werden es euch danken.
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