So langsam geht die Welt wieder auf, wir können uns wieder bewegen, ein Teil der Entbehrungen hat ein Ende. Ach, was haben wir uns alle darauf gefreut, wenn die Ausgangssperre zu Ende ist. Wenn man seinem Hobby nachgehen kann, wenn wieder ein Treffen mit Freunden möglich ist.
Doch der Reihe nach. Die Ausgangssperre ist zu Ende, das stimmt und mit ihr die Diskussion, warum Jogging nach 18 Uhr zulässig ist, das Heraustragen von Müll aber nicht.
Auch die Sache mit den gemeinsam betriebenen Hobbies ist weitgehend positiv. Sicher, vielleicht ist der Bauch in der Zwischenzeit ein wenig gewachsen und die Spurtstärke bei manchem Spiel erfordert ein Nachholen des entgangenen Trainings. Kaum wahrnehmbar die heimliche Frage, ob es immer noch Spaß macht, mit über zwanzig Personen einem einzigen Ball hinterherzulaufen.Doch das ist noch nichts im Vergleich zum Treffen mit Bekannten. Alt sind sie geworden. Und waren die eigentlich früher auch so einfallslos in ihren Gesprächen, so starr in ihrer Meinung? Das hatte man sich in der Corona-Abstinenz irgendwie anders ausgemalt. Freudiges Umarmen und ein Anknüpfen an die Gespräche von früher, locker und spannend.Und das Restaurant, in das wir doch immer gerne gegangen sind. War es dort vor Corona auch so laut, die Toilette ein wenig ungepflegt und die Bedienung recht schnorrig?
Wie schön, wenn man sein Sonntag-Morgen-Frühstück direkt aus dem eigenen Kühlschrank so zusammenstellt, wie man es gerne hat. Ohne Wartezeit, ohne Diskussion über den gewünschten Härtegrad des Eis, mit den Lieblings-Brötchen.
Also ja, die (mehr oder weniger ausgeprägte) Quarantäne-Zeit war schlimm. Aber was die Erinnerung da so veranstaltet hat… und die Aussicht auf eine wundervolle Zukunft… das kann man wirklich nur mit dem Begriff der retrospektiven Vergoldung beschreiben.
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