Da gibt es diesen hohen Feiertag, den Christen in aller Welt begehen: Pfingsten. Gefeiert wird dieses Fest, weil der Geist Gottes zu den Jüngern Jesu entsandt wurde. Es ist lohnenswert, sich diesen Vorgang etwas genauer und ohne Vorurteile anzusehen. Wie zu Ostern geschrieben („Die kleine Kreuzigung (Karfreitag)“) ist die Ära Jesu zu Ende. Ob er tatsächlich am Kreuz gestorben ist oder dieser Tod nur sinnbildlich zu verstehen ist, spielt keine Rolle.
Nach seinem Tod kam dann eine neue Phase der Verbreitung, heute würde man vielleicht von Mission und Marketing für das Produkt Christentum sprechen. Ein Element hierbei ist der Transport des Gedankens durch Vertriebsmitarbeiter, seinerzeit als Jünger bezeichnet. Und damit diese auch wirklich von innen heraus die Überlegungen vertreten, werden sie auf das Gedankengut noch einmal eingeschworen (moderne Formulierung: Briefing). Bildlich wird dies dargestellt, indem der Geist Gottes zu den Jüngern kommt.
Eine Beeinflussung der Gedanken, des Geistes, im Sinne intensiver Arbeit an der Denkstruktur. Negativ formuliert wäre der Begriff der Gehirnwäsche zutreffend. Jedenfalls ziehen die Apostel los und verkünden ihre Botschaft. Wobei es eigentlich gar nicht ihre eigene Botschaft ist, sondern die von einer übergeordneten Instanz (Gott) eingegebenen Worte.
Nun erleben wir auch in der heutigen Zeit, also viele Jahrhunderte später, die Auswirkungen dieses heiligen Geistes, der sich quer durch viele Gesellschaften zieht. Da gab und gibt es Solidarisierung und Zusammenkünfte von Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen den Christlichen Glauben vertreten. Eine sehr schöne und friedliche Folge der ursprünglichen Vorgänge zu Pfingsten.
Wir erleben aber auch – leider – die Kehrseite in Form von Glaubenskriegen, Hass und Unversöhnlichkeit. Da wird die eigene Überzeugung mit Zwang und Gewalt bis zur Ermordung ausgelebt. Wobei es eigentlich gar nicht die eigene Überzeugung ist, sondern die von anderen Christen eingegebenen Worte.
Es scheint wie mit der Atomkraft. Man kann sie für friedliche Zwecke verwenden, Forschung betreiben und der Menschheit viel Gutes tun. Aber eben auch unbeschreibliches Leid damit verbreiten und ganze Bevölkerungen umbringen.
[Andere Blogs: Interdisziplinäre Gedanken, Feingeistiges]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen