Mindestens einmal im Jahr kommt die große Urlaubsplanung. Ein Blick in den Geldbeutel setzt die Randbedingungen, das Reiseziel wird festgelegt, dann beginnt die Recherche. Es soll natürlich für möglichst wenig Geld ein möglichst toller Urlaub werden. Ein Schnäppchen eben.
Aber das ist gar nicht so einfach. Nur nach dem Preis zu gehen wird dem Anspruch nicht gerecht. Dieses Kriterium lässt sich zwar simpel durch Sortierung nach dem Preis berücksichtigen, aber es macht nur einen Teil der Betrachtung aus. Im schlechtesten Fall bezahlt man zwar weniger, aber die Qualität ist schlechter. Vielleicht liegt das billigere Zimmer im unrenovierten Altbestand, das kann man bei der Buchung nicht erkennen. Oder es gibt keinen Transfer vom Flughafen zum Hotel, das steht zwar irgendwo in der Reisebeschreibung, geht aber möglicherweise beim Vergleich unter.
Dann gibt es Leistungen, die beim niedrigen Preis nicht enthalten sind, die ich aber haben möchte und – selbst wenn ich es bei der Buchung schon erkannt habe – separat bezahlen muss. Das kann dann in Summe teurer werden als der zunächst höhere Paketpreis der Alternative. Beispiel hierfür ist die Verpflegung im Flugzeug oder ein angeforderter Aufpreis für Gepäck.
Andererseits gibt es Leistungen, die zwar enthalten oder ausgeschlossen sind, die ich aber ohnehin nicht in Anspruch nehme. Als kinderloses Ehepaar wird mir die angebotene Kinderbetreuung kein Geld wert sein. Man könnte auch sagen, das Paket ohne Kinderclub ist passender und ich bezahle nichts, was ich gar nicht haben will.
Und schließlich die echten Schnäppchen. Im Flugzeug sind noch ein paar Plätze frei, um möglichst volle Auslastung zu erzielen werden die übrigen Tickets vergünstigt angeboten. Ein Hotel entschließt sich, die Zielgruppe zu wechseln und lockt mit Rabatten für Singles.
Natürlich gilt das alles auch für technische Artikel, Dienstleistungen oder Produkte des täglichen Lebens. Sei es die Kaffeemaschine, die statt Edelstahl mit einer Kunststoffhülle daher kommt oder Autos, die zwar auf gleicher Plattform aber mit reduziertem Federungskomfort angeboten werden. In jedem Fall ist es entscheidend, dass man nicht nur den Preis vergleicht, sondern auch so gut es geht den Versuch unternimmt, den Auslöser für die Preisdifferenz herauszufinden. Um dann entscheiden zu können, ob es preiswerter oder billiger ist.
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