Das kennt man ja klassisch von Marken, wie reizt man zum Kauf, wie hält man die Interessenten bei der Stange und wie scheu ist manchmal das Reh, das wir Kunden nennen. Da heißt es mit Gefühl die richtigen Knöpfe zu drücken, strahlende Gesichter sind selten hinderlich und weibliche Reize sind wie Erfolgsgeschichten ein willkommener Köder.
Das Internet als großer See, Untiefen inbegriffen und während er für die einen ein Planschbecken ist, räkeln sich anderen selbstdarstellerisch am Ufer und wieder andere genießen auf dem Tretboot die Sonne. Exhibitionisten kommen genauso auf ihre Kosten wie introvertierte Ruhesuchende, hinter Röhricht könnte ein Liebesnest verborgen sein, vielleicht aber auch nur eine Entenfamilie hausen.
Und was auch immer Instagram, Tictoc, Tinder und Co anbieten: Alles ist öffentlich, keine Barriere schirmt die Anbieter, kein Mechanismus unterscheidet bei den Konsumenten. Ein Traum scheint wahr zu werden, ein Traum von der Existenz der Schwarmintelligenz, von ungezügelter Demokratie. Da könnten einem höchstens bei Shitstorms, Korrelationen zwischen äußerlicher Attraktivität und Klickzahlen oder auch bei der Begründung von Meinungen Zweifel kommen.
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