Montag, 17. Februar 2020

Mittagsmagazin


Jeden Mittag kommt beim WDR das Mittagsmagazin. Redakteure kommentieren akribisch mehrere Stunden lang die politische Situation und die Vorgänge auf großer Bühne.
Ich höre das immer gerne, denn so bin ich über die aktuellen Entwicklungen gut informiert. Aber eines Tages habe ich mir nach der Sendung die Frage gestellt, was ich eigentlich gehört habe. Was ich daraus eigentlich mitnehme. Was ich lerne. Und was mir fehlte oder verloren ginge, wenn ich die Sendung verpasst hätte.
Warum stelle ich mir diese Frage nicht auch im täglichen Leben, im Unternehmen, in den Gesprächen mit meinen Mitmenschen.

Sicher kann man sich darüber Gedanken machen, welche Botschaft in der Reihenfolge des Händeschüttelns irgendeines Politikers steckt. Für die direkt Beteiligten interessant, ja, vielleicht sogar relevant oder gar entscheidend wichtig. Nur nicht für mich.

In der Flut von Informationen ist der Einzelne zum Ertrinken verdammt. Die Lösung steckt im Surfen auf den Wellen des Informationsozeans, dabei bestimmt man nach dem Ziel auch den Kurs, den man fährt.
Anders ausgedrückt: Abhängig davon, was ich bearbeite oder womit ich mich beschäftige bzw. beschäftigen muss, brauche ich andere Informationen. Und nicht nur das, ich brauche sie auch in jeweils angepasstem Detaillierungsgrad. Oder – und das erfordert vielleicht den meisten Mut – ich verzichte einfach darauf, alles wissen zu müssen. Ohne nennenswerten Nachteil davon zu haben.

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