Dienstag, 21. April 2020

Trümmerfrauen


Ein Blick zurück auf die letzten hundert Jahre. Wir sind ein Volk der Dichter und Denker, der Hausmeister und Be-Lehrer, Führer und Verführer.
Wir sind ein Volk der Selbstbedauerer und Jammerlappen, aber wir haben auch das German Wirtschaftswunder hingelegt. Dreh- und Angelpunkt waren die Trümmerfrauen. Nachdem alles am Boden war, haben sie zäh und unermüdlich den Wiederaufbau vorangetrieben. Nicht alle waren fleißig, aber die Masse macht es und insgesamt ist ein international anerkannter Neubeginn geglückt.

Vor uns liegt kein Kriegsende, die Corona-Pandemie hat auch nicht alles zu Boden geworfen. Aber wir können uns ein Beispiel an den Trümmerfrauen nehmen. Nicht jammern und nach Staatshilfen verlangen (die gab es damals auch nicht), sondern auf einzigartige Weise in den Wiederaufbau einsteigen.
Vieles wird kaputt sein, manches war vorher schon marode, anderes eigentlich Intakte kollateral dem großen Bangen zum Opfer gefallen. Aber das feste Vertrauen in unsere grundsoliden Werte und die Fähigkeiten der Wirtschaft lassen die Vermutung zu, dass wir nicht nur ein Happy End, sondern sogar eine Steigerung gegenüber der Situation vor der Epidemie hinlegen können.

Hatten die Trümmerfrauen wirklich so viel Mut, wie manchmal behauptet wird? Oder war es Verzweiflung? Oder schlicht die Erkenntnis, dass es weitergehen muss, wenn es weitergehen soll? Ich denke, in jedem von uns sollte jetzt eine Trümmerfrau stecken.

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