Ein Blick zurück auf die letzten hundert Jahre. Wir sind ein
Volk der Dichter und Denker, der Hausmeister und Be-Lehrer, Führer und
Verführer.
Wir sind ein Volk der Selbstbedauerer und Jammerlappen, aber
wir haben auch das German Wirtschaftswunder hingelegt. Dreh- und Angelpunkt
waren die Trümmerfrauen. Nachdem alles am Boden war, haben sie zäh und
unermüdlich den Wiederaufbau vorangetrieben. Nicht alle waren fleißig, aber die
Masse macht es und insgesamt ist ein international anerkannter Neubeginn
geglückt.
Vor uns liegt kein Kriegsende, die Corona-Pandemie hat auch
nicht alles zu Boden geworfen. Aber wir können uns ein Beispiel an den
Trümmerfrauen nehmen. Nicht jammern und nach Staatshilfen verlangen (die gab es
damals auch nicht), sondern auf einzigartige Weise in den Wiederaufbau
einsteigen.
Vieles wird kaputt sein, manches war vorher schon marode,
anderes eigentlich Intakte kollateral dem großen Bangen zum Opfer gefallen.
Aber das feste Vertrauen in unsere grundsoliden Werte und die Fähigkeiten der
Wirtschaft lassen die Vermutung zu, dass wir nicht nur ein Happy End, sondern
sogar eine Steigerung gegenüber der Situation vor der Epidemie hinlegen können.
Hatten die Trümmerfrauen wirklich so viel Mut, wie manchmal
behauptet wird? Oder war es Verzweiflung? Oder schlicht die Erkenntnis, dass es
weitergehen muss, wenn es weitergehen soll? Ich denke, in jedem von uns sollte
jetzt eine Trümmerfrau stecken.
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