Mittwoch, 20. Januar 2021

Leistungsfähigkeit

Die Karten sind ausgegeben, jeder sichtet und sortiert die ihm zugeteilten Blättchen. Oh nein, ein Opel Kadett und dann – ach Herrje, auch noch ein VW Käfer. Kein Porsche dabei, noch nicht mal ein Mercedes SLK. Das kann ja nur schief gehen.

Es geht los, die erste Runde und ich muss natürlich Federn lassen. Keine PS-Frage, kein Hubraum-Vergleich, keine Spitzengeschwindigkeit, in der ich mithalten könnte. So geht es schmerzlich weiter, dieser Spieldurchgang war für die Katz‘.

Heute ein anderer Blick auf die damalige Welt des Quartetts. War ein Opel Kadett, ein VW Käfer oder ein Ford Taunus wirklich nur für zukünftige Verlierer? Wie zuverlässig waren sie, wie universell konnte man sie einsetzen, wie gut haben sie einen am Ende im Tagwerk begleitet. Oder waren nur Schmuck für die sonntägliche Fahrt zur Eisdiele oder die feiertägliche Fahrt auf der Autobahn?

Natürlich, wenn ich Leistungsfähigkeit in gängige Kennzahlen presse, dann verhalte ich mich wie ein Quartett-spielendes Kind. Aber was ein Kollege, ein Mitarbeiter, ein Mitmensch tat-sächlich und gesamt-haft betrachtet leistet, das steht auf einem anderen Blatt. Oder steht eben leider nirgendwo. Genau hinschauen und umfassend betrachten ist unumgänglich. Sogar wenn ich es nicht selbst zu schätzen bereit oder in der Lage bin, kann hier zum Beispiel die Schaffung einer guten Arbeitsatmosphäre oder hoher Motivation anderer Teammitglieder ein nicht zu unterschätzender Aspekt der Leistungsfähigkeit sein.

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