Montag, 21. Februar 2022

Jetzt helfe ich mir selbst

Kennen Sie noch? Diese Büchlein, mit Autoreparaturanleitung. Ich damals: mein VW Käfer: Motor raus, Kupplung gewechselt, Motor rein. Und lief und lief und lief.
Ich heute: Limousine von Audi: Lämpchen rein, Lämpchen raus: Fall für die Fachwerkstatt. Nix mehr selbsthelfen.
Oder kennen Sie den? Konzepte tippen auf der Schreibmaschine. Jedesmal vorher überlegt, wie die Seite nachher aussehen soll, wo die Zeichnungen hingeklebt werden.
Heute: Daumendicke Konzepte zu jedem Projekt aus MS Word. Im Ausdruck gut. Bei Bearbeitung Katastrophe. Eine kleine Änderung und überall kracht es: Leerzeichen statt Tabulator, Tabulator statt Einrückung, Einrückung statt Gliederung.
Auch sonst: Kleine Excelliste für die Budgetplanung. Kleine Worddatei für die Meetingprotokolle. Powerpoint-Foliensatz für die Architektur. Fallen allenthalben: undurchschaubare Excel-Makros, missbrauchte Formatierungsfunktionen, ungenutzte Pflegemöglichkeiten.
Gefährlich? Erstmal nicht. Aber beim Erstellen schon ans Ändern denken. Und nur machen, was man beherrscht.
Hatte ich letztlich: Problem mit selbstgebautem Excel, rufe Bekannten im Bereich IT an. Geradebiegen, bitte. Verstehe nicht, warum er unbegeistert. Könnte helfen, ist doch IT. Rufe anderen Kollegen an. Sagt der: „Mach mal Office-Schulung!“. Sag ich: „Keine Zeit, geht doch auch so.“ Repariere ich meine Dateien selbst.
Wird aber immer kaputter – hilft nichts mehr mir selbst. Am Ende weggeworfen.
Microsoft nutzen: denkt jeder, dass er es kann. Ist aber nicht so. Also Schulung oder Finger weg.
Beim Auto gar nicht schwer: Muss wissen, wo die Schrauben für die Abdeckung versteckt sind. Keine Ahnung, also Fachwerkstatt.
Fazit: Jetzt helfe ich mir selbst – aber vorher überlegen, wo meine Grenzen sind.

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