War ich in der Mittagspause im Wald. Spazieren über die noch winterlichen Wege. Und so allein, denn Wandern ist uncool, da fehlt der Kick. Wer geht schon alleine zwischen Bäumen umher, bahnt sich einen Weg durchs Unterholz ohne Follower auf Instagram?
Sicher, man kann den Wald auch als Klimaretter sehen. Dann rückt er in den Mittelpunkt, wird wichtig und muss geschützt werden. Unser heimischer Forst als Sinngeber, als Zielsetzer. Es lohnt sich, für ihn einzutreten und zu demonstrieren. An den Bäumen wie an der Nachhaltigkeit des Kapitalismus zu rütteln.
Im Kontrast zu lautstarken Meinungsäußerungen, Freitagsmärschen und Podiumsdiskussionen: Ruhe hier. Selbst die Tiere sind unhörbar, auch wenn sie die dichte Fauna und Flora bewohnen. Wir haben ja verstanden, dass wir sie im Gegensatz zu unserem Geld essen können. Das Eine ist Natur, das Andere nennen wir Kultur.
Und der Übertritt ins Esoterische. Wald als Ort des Wandels und der Erkenntnis. Gerade der Kontrast zur Zivilisation in Form des Ungezähmten. Gedanken, die zur Ruhe kommen, Erfahrung der eigenen Winzigkeit. Sowie der Einsicht, dass hier fortlaufend eine bewundernswerte Produktion von Rohstoffen vor sich geht.
Dieses unbeirrte Voranschreiten, fernab von Modewellen, keinen wechselnden Management-Ansätzen unterworfen. Perfekte Prozesse, die sich auf kaum fassbar langen Zeitskalen an die Umgebung anpassen. Ein Hoch auf diese Balance zwischen Fortschritt und Beständigkeit.
[Andere Blogs: Interdisziplinäre Gedanken, Feingeistiges]
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