Die Sonne lacht mir ins Zimmer „guten Morgen“, ich frage mich, ob sie es ernst meint. Da liegt ein Wochenende hinter, eine Arbeitswoche vor mir. Und da soll ich einen guten Morgen haben? Ein wenig Hohn vielleicht in ihrem grinsenden Gesicht, oder steckt vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit darin?
Ich blinzele zum Fenster, noch ein wenig schlaftrunken erst
das eine Auge, dann das andere. Die Gedanken sammeln sich, kann ich mich an
Träume erinnern? Süße Erinnerungen an das Wochenende, an den Sonntag in
Müßiggang. Aber jetzt ist Montag, die Arbeit ruft und mit ihr der Ernst des
Lebens.
Meine Gedanken sind noch ein wenig schläfrig, nur langsam
lassen sie sich auf meine Führung ein. Was liegt denn vor mir, was ist für den
Tag geplant, was wird alles auf mich einströmen? Da sind Besprechungen, kleine
spannende Herausforderungen, aber auch langweilige Routinearbeiten. Mal wieder
dies, aber zur Abwechslung auch mal das.
Insgesamt eine bunte Mischung an Aufgaben, viel zu tun, aber
nicht alles zu schaffen. Dafür ist der Kalender zu voll und die Liste der Todos
zu lang. Ich denke nach, und dann überfällt mich ein Gefühl der Gelassenheit.
Der Tag mag kommen, ich werde ihn meistern, Dinge, die ich verändern kann werde
ich versuchen zu beeinflussen – und was nicht geht: das werde ich zulassen.
Ich schließe noch mal die Augen, konzentriere mich auf das
Gefühl des Kissens, auf dem ich liege, auf die Decke, die mich umschließt und
den Atem, der in regelmäßigen Zügen aus meiner Nase strömt.
Nein, denke ich, ich werde nicht mit Panik in den Tag starten, Panik, dass ich die allzu vielen Aufgaben per definitionem gar nicht schaffen kann, sondern ich werden schauen, was geht und den Rest auf morgen vertagen.
Ja, denke ich, die Überschrift des Tages wird Gelassenheit
sein. Nicht nur Souveränität, sondern das Verständnis, dass das Leben
lebenswert ist, jeder Tag ein Unikat, das sich nicht wiederholt.
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