Schon beim Aufstehen merke ich, dass etwas nicht stimmt. Die Beine sind schwer, leichte Kopfschmerzen, meine linke Hand ist eingeschlafen. Nein, krank bin ich nicht, aber alles fällt ein wenig schwerer, auch der Morgenkaffee kann mich nicht wirklich in Schwung bringen.
Ich grüble über meinen Zustand nach, zu viel getrunken habe ich nicht, eigentlich auch genug Schlaf gehabt, soweit ich mich erinnere war die Nacht auch weitgehend ohne Störung. Trotzdem signalisiert mir der Körper, dass er heute keine großen Leistungen vollbringen will.
Das geht natürlich in unserer Arbeitswelt nicht. Ich kann mich nicht einfach wieder hinlegen, erst mal ruhen und abwarten, ob der Zustand sich nach und nach bessert. Vielmehr mache ich mich startklar, gehe ins Büro und beginne den üblichen Vormittag: Schreibtischarbeit, Besprechungstermine.
Natürlich macht mein Körper das mit, aber er lässt mich spüren, dass es ihm nicht Recht ist. Lahm und müde kämpfe ich mich von Aufgabe zu Aufgabe, missmutig erledige ich die notwendigen Tätigkeiten. Selbst das Mittagessen kann mich nicht wirklich aufmuntern.
Es hat keinen Sinn, dass ich mich dagegen stemme, mein Körper sitzt da sozusagen am längeren Hebel. Und da wir ein Team sind, komme ich ihm ein Stück entgegen und lege ein paar Minuten Mittagsschlaf ein. Nach der Uhr sind es gerade mal zwanzig Minuten mit geschlossenen Augen.
Ob er genau darauf gewartet hat oder mir mitteilen will, dass er meinen guten Willen zu schätzen weiß oder tatsächlich in der kurzen Zeit etwas in Ordnung bringen konnte: Es geht mir jetzt viel besser. Wie mit aufgetanktem Akku geht die Arbeit jetzt erheblich leichter von der Hand.
Und ich ärgere mich, weil ich diesem doch deutlichen Impuls nicht schon früher nachgekommen bin.
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