Jüngst habe ich erfahren, dass wir Menschen in unserem Dasein in drei Bereiche aufgeteilt werden können. Da ist zunächst der eigentliche Körper, also unsere sterbliche Hülle, sozusagen der Träger des Ganzen. Dann als zweiter Part der Geist, unser Verstand, der uns das Denken ermöglicht. Zum dritten dann noch die Gefühle, Emotionen als wichtiger Bestandteil unseres Umgangs miteinander.
Dabei sind aber diese drei Bereiche nicht unabhängig voneinander, vielmehr stehen sie in enger Wechselwirkung, fast möchte man sagen sie sind am Ende ein Ganzes. Diese Sicht kennen wir von Yin und Yang oder auch der Anwendung in der ganzheitlichen Medizin.
Mir gefällt dieses Modell. Im ersten Schritt können wir daraus ableiten, dass alle drei Bereiche Beachtung finden müssen. Sie sind individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Da gibt es sportliche Typen, deren Intellekt eher unterdurchschnittlich ist, aber andererseits auch Denker, die ein deutliches Defizit in ihrer emotionalen Bildung haben. Ausgewogen bedeutet in diesem Zusammenhang sich mit den Stärken und den Schwächen zu beschäftigen und sie angemessen zu bearbeiten.
Daneben ist ein zweiter Aspekt betrachtenswert. Nichts kann sich selbst überlassen werden, alles braucht Training. Wenn wir den Körper zu wenig oder immer gleich fordern wird er darauf reagieren, beispielsweise die nicht genutzte Muskelkraft zurückbauen. Wir werden dann unsportlicher, Bewegung oder gar Belastung fällt uns schwerer. Dasselbe können wir auch beim Denken beobachten. Wer sein Gehirn nicht in irgendeiner Weise fordert, der hat im Laufe der Zeit immer größere Schwierigkeiten bei der Bearbeitung mehr oder minder komplexer Aufgaben. Und auch das Gefühlsleben muss trainiert werden, Empathie, Beschäftigung mit unserem sozialen Umfeld und feine Anpassung der eigenen Emotionen sind ein aufwändiges Feld.
Drittens möchte ich noch auf ein Phänomen kommen, das wir zunächst beim Körper feststellen können. Wer auf einem Stuhl sitzt, der spürt die Sitzfläche nach einiger Zeit nicht mehr. Erst wenn er sich bewegt oder bewusst darauf achtet, kann er den Druck auf das Gesäß wahrnehmen. Das gilt auch für den Geist: Anfänglich aufregende Aufgaben werden mit der Zeit monoton und langweilen uns. Und ebenso müssen auch Emotionen in Bewegung bleiben. Keine Verliebtheit hält ein Leben lang, aber frische Impulse können die Lebendigkeit erhalten.
Überhaupt ist "Lebendigkeit" in diesem Zusammenhang ein schöner Begriff und gleichzeitig ein empfehlenswertes Ziel, das sich auf alle drei Bereiche anwenden lässt. Wobei alle drei Sichten schließlich doch im Gehirn zusammenlaufen, dieser Zentrale für die Steuerung unseres Körperzustandes, dem Denken und dem Fühlen. Und da es also eine Zentrale gibt, liegt es nahe, auch über Koordination und Steuerung aus genau diesem Zentrum heraus zu sprechen. Das ist nicht nur im neurologischen oder physiologischen Sinne von Bedeutung, sondern auch entscheidend für den Alltag.
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