Jeden Morgen hole ich eine kleine Einwegflasche mit Kaffee aus dem Kühlschrank und nehme einen Schluck von dem gekühlten Koffeingetränk. Zwischen Zähneputzen und eigentlichem Frühstück sozusagen der Schluck, der mich in der Aufwachphase begleitet. Nun gibt es seit einiger Zeit Verschlüsse, die fest mit der Flasche verbunden sind. Sehr praktisch aus Sicht der Initiatoren dieser Änderung - vermutlich aus Gründen der Mülltrennung oder eben auch nicht-Trennung.
Aber für mich als Konsument eine ärgerliche und lästige Neuerung. Denn gerade bei meinem Kaffeegetränk bleibt immer ein kleiner Rest Flüssigkeit an der Unterseite des Deckels, und wenn ich dann die Flasche zum Trinken ansetze, tropft der Kaffee auf meine Brust. Die Kleidung ist damit erst mal versaut.
Es erinnert mich an die Einführung von Recyclingpapier vor ein paar Jahrzehnten. Den Vorgaben der Ökologen und Verfechtern des Recyclings folgend durfte nur noch Papier verwendet werden, das bereits ein Leben hinter sich hatte. Grundsätzlich gut auch dieser Ansatz, aber in der Praxis hatten wir dann graue Blätter, welche Probleme beim Beschreiben mit Tinte machten, Kopierer und Drucker zustaubten und einen leicht gammeligen Geruch verbreiteten.
Es ist schwierig einzuschätzen, wie viele gutgemeinte aber misslungene Veränderungen uns erspart bleiben. Erfindungen, bei denen irgendjemand vor Produktivsetzung über den Tellerrand hinaus geblickt oder in die Zukunft gedacht hat. Am konkreten Beispiel bleibt die Hoffnung, dass hoffentlich auch die unpraktischen Deckelverbindungen demnächst wieder verschwinden.
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