Im Laufe des Lebens haben wir uns ein Umfeld geschaffen, das
aus mehr oder weniger hilfreichen Zeitgenossen besteht. Sei es die Familie, der
Freundeskreis, die Arbeitskollegen. Wer gut für uns ist, der wird explizit
gepflegt, andere nehmen wir eher neutral mit und wer nicht zu unserem Leben
passt, der soll doch bitte hingehen wo der Pfeffer wächst.
Was aber nun, wenn ein für uns wertvoller Mensch – aus
welchem Grund auch immer – nicht mehr in unserem Umfeld ist. Vielleicht hat er
den Kontakt abgebrochen, ist weggezogen oder gar verstorben. Jedenfalls ist er
weg – wer kocht denn jetzt für mich?
Wie an anderer Stelle schon einmal modelliert, gibt es aus meiner Sicht drei Wege. (1) Man kann die Gelegenheit nutzen, den Verlust durch Eigeninitiative zu kompensieren, also kochen zu lernen. (2) Alternativ kann ich jemanden suchen, der in die Lücke passt, also wieder einen Koch in mein Netzwerk zu bekommen. (3) Und schließlich kann ich es einfach hinnehmen, je nach Charakter entweder im Sinne von Resignation oder innerer Anpassung der Bedürfnisse: Ernähren kann ich mich auch von einem Butterbrot, dafür brauche ich keinen Koch.
Diese drei Punkte kann man in genereller Form betrachten.
Gute Basis für den ersten Weg ist ein vielseitiges Interesse und die
Beschäftigung mit unterschiedlichen Themen, selbst wenn sie aktuell nicht für
mein Leben relevant sind, aber schlagend werden könnten.
Daneben ist ein weitläufiges Netzwerk von Mitmenschen mit
vielen Überlappungen und einer Art Backup-Struktur sehr wünschenswert. Ist mein
Koch gerade nicht greifbar, rufe ich den anderen Küchenmeister an.
Und je weniger Ansprüche ich an Zulieferungen habe oder je wendiger ich bin, wenn es um die Justage meiner Bedürfnisse geht, desto leichter kann ich damit leben, wenn mal eine Person oder eine gewohnte Lieferung nicht mehr zur Verfügung steht.
Andere Blogs: Interdisziplinäre Gedanken, Feingeistiges]
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