Irgendwo auf dem Weg vor mir wird laut Verkehrsfunk ein Stau
angekündigt. Bis zu seinem Ende ist noch ein ganzes Stück zu fahren, aber schon
jetzt beginnt die Planung der Umfahrung. Sollte man nicht lieber jetzt schon
auf die Landstraße ausweichen, wer weiß, ob der Stau inzwischen länger geworden
ist. Ein Blick auf das Navi macht klar, dass Stand aktueller Datenlage der
Verbleib auf der Autobahn der zeitlich kürzere Fahrweg ist. Dennoch kommen mir
Zweifel, wie schnell kann sich der Stillstand verlängern, nein, der sicherere
weil planbarere Weg ist über die Landstraße.
Operative Geschäftigkeit führt zum Irrglauben, dass wir zügiger ans Ziel kommen als auf kurzer Strecke vorübergehend anhalten und warten zu müssen. Eigentlich egal, sagen wir uns und selbst wenn wir in Übereinstimmung mit der Vorhersage des Navigationsgerätes durch die Landstraßenfahrt später ankommen als mal kurz im Stau zu stehen sind wir immer noch überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Wie an so vielen Stellen, ist uns auch hier unser Denkapparat wenig nützlich gewesen. Gaukelt er uns mit allerlei vorgeschobenen Argumenten vor, alles richtig gemacht zu haben. Was letztlich dazu führt, dass wir auch bei der nächsten Gelegenheit wieder frühzeitig auf die Landstraße ausweichen und die längere Strecke billigend in Kauf nehmen.
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