Montag, 2. Mai 2022

Guten Abend

Es wird Zeit, die Arbeit zu beenden und in den Feierabend überzugehen. Aber warum mache ich das nicht? Eine Notiz hier, eine Mail beantworten da, kurz noch mal etwas nachschlagen. Und dann ist wieder eine Stunde herum. „Du musst an Deiner Selbstdisziplin arbeiten“, raten mir die Kollegen. Das ist sicher ein guter Ansatz, ich wundere mich nur, warum ich früher genug davon hatte. Dann die Erleuchtung: Es ist gar nicht die abnehmende Selbstdisziplin, sondern die steigende Arbeitslast. Wer sich von innen heraus schwer tut ‚Nein‘ zu sagen, der wird immer mehr zum Opfer der systematischen Überlastung. Und wenn dann noch Glaubenssätze („Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“) dazukommen, gerät man in eine ernst zu nehmende Zwickmühle.

Übrigens helfen schon recht kleine Tricks, die Entscheidung zum Abschluss der Tagesarbeit nicht herauszuschieben. Ein regelmäßig zu besuchender Sportkurs ist da ebenso nützlich wie die Verabredung zu Hilfe oder Pflege eines Mitmenschen (der sonst auf mich wartet). Oder eine Zeitschaltuhr, die nach kurzer Vorwarnung meinen Computer herunterfährt. Oder ein Zug, der mich nach Hause bringt (an dieser Stelle ist Homeoffice kontraproduktiv).

Sicher gibt es noch mehr Ansätze, Einfälle, kleine Planungen, die bei der Selbstdisziplin unterstützen. Manchmal ist es eben nicht nur der „innere Schweinehund“, der überwunden werden muss, sondern die „innere Katze“, die gestreichelt werden will.

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