Da direkt vor mir ist die Personenschleuse. Ich stehe noch im Jahr 2023, ein paar Schritte noch, dann gehen die beiden Türchen auf und ich kann hinübertreten in das Jahr 2024. Viel Technik, wenig Magic. Soll ich mich beim Passieren hinter der Schranke noch mal umdrehen oder einfach mit festem Blick nach vorne weitermarschieren?
Silvester ist jedes Jahr wieder ein großes Geschehen. Mit ein wenig Wehmut blicken wir zurück auf die vergangenen Monate, haben vielleicht in den letzten Stunden auch allerlei Fernsehbeiträge mit Zusammenfassungen der Ereignisse gesehen. Und dann begrüßen wir das neue Jahr mit Feuerwerk und Sekt - gute Vorsätze, fromme Wünsche und Katerstimmung am Morgen darauf eingeschlossen.
Was wir zu Silvester selbstverständlich finden, ist im Alltag oft nicht so gegenwärtig. Durchleben wir nicht fortlaufend irgendwelche Umstellungen, Durchgänge und Wechsel? Im Grunde ist die zeitliche Lage der großen Feierorgie am Ende des Dezembers willkürlich gewählt, genauso könnten wir an irgendeinem anderen Tag des Jahres zurückblicken und nach vorne schauen. Tun wir aber nicht. Das kollektive Gejauchze hat seinen festen Platz im Kalender, die eingangs erwähnte Schleuse steht ja auch jeden Tag an derselben Stelle.
Und an dieser Schleuse drehen wir uns auch nicht jeden Tag um, denken in Wehmut an unseren geliebten Arbeitsplatz und schauen voller Unsicherheit, aber mit frohem Mut, auf den herannahenden Feierabend. Wir treten einfach hindurch und setzen unseren Weg fort.
In diesem Sinne „Prost“ und „guten Rutsch“!
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