Wir sitzen da, kennen uns ja schon eine Weile und haben
heute Abend wieder ein gemütliches Treffen in der Bar. Nüchtern sind wir beide
nicht mehr, die Zunge ist schon ein wenig schwer und Hemmungen etwas zurückgestellt.
Gerade hast du dein Glas wieder auf den Tisch gestellt, schaust mich an,
schaust auf unsere Hände, an denen wir uns über den kleinen Tisch hinweg halten
und dir entfährt ein Freud‘scher Versprecher. „Sex oder Selters?“ kommt aus
deinem Mund und du lächelst dabei, als ob du über Wetter oder Jogging sprichst.
Meine Gedanken kommen in Trab. War das ein Angebot? „Jaaa…“,
sage ich und meine dabei natürlich die erste Option, überlege es mir dann noch
mal, denn so überstürzt ist es mir dann auch wieder nicht recht. Oder genau
genommen, ich beginne nun abzuwägen. Beim Wasser weiß ich, was ich habe, das
ist ungefährlich, davon kann keiner schwanger werden, das ist auch am Morgen
danach noch ok und wir können Freunde bleiben. Das ist bei dem sexuellen
Abenteuer deutlich anders, die Aussicht ist verlockend, aber der nachfolgende Kater
vorprogrammiert. Und vielleicht schadet es unserer Freundschaft oder ich bin anschließend
sogar ungeplanter Vater.
„Ähm, also, ich meine Nein, ich meine ja, ich nehme
vielleicht noch ein Wasser“, höre ich mich sagen und bleibe damit beim
Bewährten.
Andere Blogs: Interdisziplinäre Gedanken, Feingeistiges]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen