Sonntag, 29. Dezember 2019

Der alte Standard


Solange ich einen Führerschein habe - und das ist schon eine ganze Weile - gibt es in Autos einen Datenaustausch zwischen den elektronischen Komponenten. Fachleute sprechen vom CAN-Bus, der für die Kommunikation sorgt. Seit 26 Jahren ein mehr oder weniger unveränderter Standard, der Vieles ermöglicht. Zulieferer können sich auf eine einheitliche Schnittstelle verlassen, Entwicklungspartnerschaften können durchgeführt werden, Fusionen der Automobilhersteller und Plattformstrategien grundsätzlich ermöglicht. Vom Autoradio über die Klimaanlage bis zur Motorsteuerung läuft alles über den CAN-Bus.

Stellen wir uns vor, jeder Hersteller hätte seinen eigenen "Standard".  Schon das Auslesen des Fehlerspeichers durch den ADAC wäre undenkbar. Vom Engagement freier Werkstätten ganz zu schweigen. Und für jedes Auto müsste ein ganz spezieller CD-Spieler gebaut werden.
Und trotz eines (aus technischer Sicht) steinalten Standards entstehen immer neue Fahrzeuge, immer ausgefuchstere Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme.

Ein guter Ansatz auch für die IT, für die Bereitstellung von Lösungen für die Fachbereiche. Wir brauchen eine Basis, die über längere Zeit unverändert bleibt. Das bezieht sich auf den gesamten organisatorischen und technischen Rahmen, also Basissystem, Monitoring-Schnittstellen, Betreuungs-Vorgehen, Dokumentationsstandards und prozessuale Regelungen.
Sie werden schnell erkennen, was den Teilelieferanten, Konstrukteuren, Reparatur- und Wartungsfirmen, den Fehlerspeichern und dem optionalen Zubehör beim Auto im fachlich-technischen Umfeld einer Bank entspricht.

Die Automobilbranche ist für uns in vieler Hinsicht zu Recht ein Vorbild, aber wir müssen genau hinschauen, um zu erkennen, dass es dort nicht nur schnelllebige Innovation, sondern auch bodenständige Tradition gibt.

Und genau hier können wir im Bankenumfeld durch Kernkompetenz punkten und sollten unsere Qualität weiter ausbauen.

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