Ballsaison: Endlich kann ich mal wieder ausgiebig das Tanzbein
schwingen. Egal, ob Salsa oder Samba, Disko oder Walzer – Tanzen macht einfach
Spaß. Ich schwebe mit meiner Partnerin übers Parkett, die Musik umhüllt uns und
die Zeit ist für uns nur im Rhythmus gegenwärtig. Naja, soweit die Theorie.
Tatsächlich ist Tanzen oft nüchterner: Ich führe meine Partnerin über
die Fläche, bestimme die zu tanzenden Figuren und gebe die Richtung vor.
Selbstverständlich sind dabei die regelkonforme Ausführung der (erlaubten)
Tanzschritte, das Heben und Senken, die korrekte Körperhaltung und der richtige
Schwung zu beachten.
Mein Job: Ich muss die Musik im Ohr haben und die Tanzfläche mit den
anderen Tanzpaaren im Auge. Und das so unauffällig, dass die Wertungsrichter es
für Absicht halten, wenn ich aus der Situation heraus die Richtung ändern muss.
Die Aufgabe meiner Partnerin: Vor allem ist sie der bezaubernde
Blickfang, soll dem Zuschauer die Lust am Tanzen vermitteln. Gleichzeitig muss
sie auch die Umgebung registrieren. Und natürlich auf meine Führung
unverzüglich reagieren – es gibt keine Zeit für Diskussionen der Schrittfolge.
Unsere Rollenverteilung: Der Herr führt. Eine gute Tänzerin wird aber
von mir nicht durch die Gegend geschoben. Nein, sie erhält nur über bestimmte
Signale Informationen, welche Figur sie als nächstes in welche Richtung tanzen
soll. Und ich bin darauf angewiesen ist, dass die Dame selbständig agiert und
mir beispielsweise bei Hindernissen Rückmeldungen gibt.
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