Ein Zettel von innen an der Tür: „Verlassen Sie diesen Raum so, wie Sie
ihn vorzufinden wünschen“. Und ich frage mich, was in dem Schreiber dieses
Zettels vorging. Vielleicht wollte er Ordnung. Oder Sauberkeit. Es muss ihm
sehr am Herzen gelegen haben, sonst würde er es kaum schreiben.
Aber an wen hat
er dabei gedacht? An den Vergesslichen, der nur nicht an die Reinigung denkt.
Den Gutmütigen, der auch für die anderen sauber macht. An den Rücksichtsvollen,
der nur einen kleinen Anstoß braucht. Ganz sicher aber nicht an den
Lethargischen, dem alles egal ist. Auch nicht an den großen Macker, der für
alles eine Hilfskraft hat. Genausowenig an den Rücksichtslosen, dem die Sicht
der Anderen schlicht einerlei ist.
Nur: Wen erreiche ich? Der ohnehin schon vollkorrekte wird sich den
Zettel kaum zu eigen machen. Vergleichbar dürfte es auch dem Pingel gehen, der
zwar auf Kleinigkeiten achtet, gleichzeitig aber auch auf sich bedacht ist.
Es landet also wieder mal bei den Sensiblen, bei Menschen, die zwar
unschuldig, gleichzeitig aber auch (zu) großherzig sind.
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