Samstag, 25. Januar 2020

Gartenpflege (02/2015)

Diese Glosse ist unserem Gärtner gewidmet. Und allen Kollegen, die einen grünen Daumen haben. Und allen Anwendungsbetreuern.

Gerade hat es angefangen zu regnen. Ich schaue durch die regennasse Scheibe in den Garten. 15 Jahre ist er alt. Damals habe ich Pflanzen gekauft, arrangiert und eingesetzt. Eine kleine Stützmauer, Säulen mit Figuren und Rankgitter kamen dazu. Danach ging es darum, die wachsenden Grünpflanzen zu versorgen, zu düngen und zu schneiden. Die Rankgitter anzustreichen, die Stützmauer zu entmoosen, die Säulen zu anzulegen.

Überhaupt: Langsam nimmt die Dauerpflege so viel Zeit in Anspruch, dass ich nicht mehr zum weiteren Ausbau komme. Rückschnitt, Rasenpflege und Spritzen gehen schon lange nicht mehr nebenher. Um neue Ideen zu verwirklichen fehlt schlicht die Zeit.

Büro-Innengrün? Dem Gärtner geht’s genauso. Jede neue Pflanze muss ja auch gegossen, gedüngt und geschnitten werden.

Bank-IT? Auch die Anwendungsbetreuer kennen dieses Phänomen. Jedes neue Computerprogramm muss von Fehlern bereinigt, vor Viren geschützt und irgendwann aktualisiert werden.
Und nicht zuletzt: Unkraut. Es wächst viel schneller als jede liebevoll gesetzte Pflanze. In der Bank sind das die kleinen Excel-Programme, die erst mal für den Eigenbedarf geschrieben wurden. Die dann auch der Kollege nutzt und die irgendwann zu einer Stütze der Abteilung werden.

Was also tun: Mehr Personal? Weniger Pflege? Mehr Vorschriften? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht, und wahrscheinlich gibt es auch gar keine Musterlösung. Aber die brauchen wir auch nicht, wir müssen nur zusehen, dass es uns nicht geht wie Schneewittchen: Rosendschungel, eine Mannschaft von sieben Zwergen und ein Berater, der uns wachküsst. Stattdessen muss jeder in seinem Bereich schauen, dass wir Herr der Lage bleiben.

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