Ich mache es einfach.
Zu meiner Zeit an der Uni gab es im Nachbarflur eine Baustelle, alle
Besucher und Studenten mussten durch den gemeinsamen Eingang und trugen dabei
den Baustellendreck auch in unseren Trakt. Wir organisierten ein Stück
Teppichboden als Fußabtreter und alle Akademiker versammelten sich, um zu
diskutieren und zu beratschlagen, wie und wo man den Bodenbelag platzieren
sollte. Nach einiger Zeit wurde es mir zu bunt. Ich nahm den Teppichboden,
rollte ihn in der Mitte aus und siehe da: Alle waren zufrieden.
Ich mache es einfach.
Machen kann man viel: Sei es, ein Konzept zu erstellen oder es
anschließend umzusetzen. So wird bei der klassischen Projektarbeit eine Aufgabe
meist in verschiedene Schritte zerlegt. Wie der Begriff „Schritte“ schon
andeutet, haben wir es mit einem Voranschreiten zu tun. Und auch im Begriff des
agilen„Vorgehens“ steckt eine Fortbewegung.
Das Gegenteil ist Stillstand. Ein Thema kommt nicht weiter, weil nur
Bedenken ausgetauscht oder Besprechungsrunden etabliert werden. Auch diese
Elemente haben grundsätzlich ihre Berechtigung und gehören dazu. Aber sie
dürfen nicht im Mittelpunkt stehen.
Ich mache es einfach.
Schauen wir uns zum Schluss den Aspekt der Einfachheit von zwei Seiten
aus an. Keep it simple, stupid! Das KISS-Prinzip hält dazu an, anstelle
aufgebauschter Darstellungen oder Lösungen lieber einen schlanken Weg zu
verfolgen.
„Einfach“ bedeutet aber auch loszulegen ohne den Anspruch, über jede
mögliche Verzweigung des weiteren Verlaufes gegrübelt oder debattiert zu haben.
Oder anders ausgedrückt: Einfach mal Initiative zeigen.
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