Doch halt! Zwischen all dem akustischen Ballast sticht doch ein Fahrziel heraus: Riedstadt-Goddelau. Der Ortsname klingt so lustig, dass ich an dieser Stelle der Ansage immer aufmerke. Dann komme ich ins Grübeln, wie es dort wohl aussieht. Bis ich in der Bank angekommen bin entsteht vor meinem geistigen Auge ein Kleinod des hessischen Ried. Hat mich dann die Arbeit wieder, ist der Traum schnell zu Ende.
Neulich im Auto war der Traum aber plötzlich wieder da. Ein Wegweiser nach Riedstadt. Und in meinem Kopf die Bahnhofstimme ("Sie haben Anschluss an eine S7 nach Riedstadt-Goddelau um 8:20 von Gleis 3").
Verdutzt registrierte meine Familie, dass ich die geplante Route verlies und Richtung Goddelau abbog. "Ja", sage ich, "ja, ich bin einfach neugierig und möchte mir den Ort mal selber anschauen.“
Irgendwie war es schön, ein wenig ernüchternd vielleicht, aber seitdem sind die Bilder in meinem Kopf den Eindrücken jenes Urlaubstages gewichen. Und nun sitze ich wieder im Büro und frage mich, ob es nicht auch an ganz vielen anderen Stellen diese Bilder im Kopf gibt, die man durch reales Kennenlernen und Erfahren ersetzen kann und sollte. Von wievielen Kolleginnen und Kollegen kenne ich nur die Telefonstimme und ihre E-Mails, habe sie aber nie kennengelernt. Wie interessant könnte da ein Treffen sein. Ob nun bei einem Kaffee, einem gemeinsamen Mittagessen oder durch Workshops ganzer Gruppen, die oft miteinander zu tun haben: Der persönliche Kontakt ist spannend und macht vieles leichter.
In gewissem Sinne ist Riedstadt-Goddelau halt überall. Einfach ausprobieren und unseren Slogan (Zusammen geht mehr) auf dem ersten Wort betonen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen