Wer Veränderung als Chance sieht - wie begleitende Berater es immer wieder kolportieren - der hat es gut. Aber Veränderung ist nun mal nicht nur Chance, sie ist auch Risiko - mal groß, mal klein - und für alle Kollegen, die ihr gewohntes Umfeld lieb gewonnen haben alles andere als erwünscht. Da kommen Ängste auf, da ist die Konstanz der eigenen Welt - "mein" Unternehmen als Arbeitgeber, die bisherige Tätigkeit, die Freundschaft zu anderen Mitarbeitern - in Gefahr.
Nein, widersprach mir ein Kollege, und erläuterte - zu meiner Verblüffung: Er sehe Jobwechsel als Kick. Die Neuorientierung als Herausforderung und - sozusagen als Kontrast zur Kontinuität - Ergänzung zu seinen aufregenden Sportarten wie Downhill und Strömungstauchen. Ohne dies wäre sein Leben langweilig, Stillstand - so seine Meinung - sei Rückschritt, wer ertrüge heute noch Fernsehformate wie „Der große Preis“.
Da ist schon was dran, Veränderungen sind - für die Entwicklung jedes Einzelnen wie auch eines Unternehmens, wie auch einer Volkswirtschaft - notwendige Prozesse. Unsere gemeinsame Aufgabe besteht aus meiner Sicht in der Balance zwischen der Schaffung eines sicheren Rahmens - den wir auch als solchen erkennen - und einer klugen Gestaltung.
Jedenfalls müssen wir unsere individuell unterschiedliche Risikoneigung respektieren und - typisch Mensch - unsere Lebenserfahrung ins Spiel bringen. Denn - wie habe ich es im Surfkurs gelernt? - der Wind ist dein Freund. Du kannst ihn nicht aufhalten, also nutze ihn zu deiner eigenen Fortbewegung.
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