Freitag, 10. Januar 2020

Navigation (01/2010)

Am vergangenen Wochenende saß ich in meinem Auto und lauschte den Worten von Josephine (das ist mein Navigationsgerät). Nach ausführlichen Recherchen und dem Lesen unzähliger Testberichte habe ich sie vor einigen Jahren gekauft und fahre seither entspannt wie nie zuvor. Gerade im Dschungel der Städte weiß sie stets wo wir sind und wie wir auf kurzem Weg ans Ziel kommen. Auf dem Land kennt sie sich auch aus und mal abgesehen vom Klassiker (Empfehlung, die Route durch den Wald zu nehmen, was ins Unterholz geführt hätte) hilft sie mir bestens durch die Welt.
Dabei ist sie von Natur aus nur ein Stück Hardware und braucht aktuelles Kartenmaterial, um sich orientieren zu können. Und wenn ich sie dann einschalte kann sie mich auch nur lotsen, wenn ich ihr mein Ziel verrate.

Warum erzähle ich das alles?
Ein wenig geht es uns im Unternehmen wie mir mit meiner geliebten Beifahrerin. Führung ohne vorher klare und eindeutige Zieleingabe ist nicht möglich. Hier sind alle Führungspersonen gefordert, in der Linie wie in Vorhaben.
Zudem muss das Kartenmaterial stimmen. Wie soll man Entscheidungen treffen, wenn man überhaupt nicht weiß, wo man ist, welche möglichen Alternativen es gibt und welche davon die optimale Wahl ist. Dies ist die Aufgabe der Spezialisten, die sich in der Vielzahl der Anwendungen, Produkte und Prozesse auskennen.
Und der Geführte? Er folgt der Navigation, auch wenn er vielleicht nur einen Teil des Weges überschaut und nur das Ziel vor Augen hat. Aber Mitdenken ist notwendig, sonst landet er sozusagen im Wald.

Zum Schluss noch das Beste. Josephine ist auch dann geduldig, wenn ich mal eine Abfahrt verpasse oder eine Straße gesperrt ist. Nie ist sie beleidigt, wenn ich zuerst meine Frau nach der Wegbeschreibung gefragt habe und das aus ihrer Sicht politisch unkorrekt war.
Es gibt noch viele weitere bedenkenswerte Parallelen, und ich finde, in jedem von uns sollte ein klein bisschen Josephine stecken.

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